REGIOBRANDING
Branding von Stadt-Land-Regionen durch Kulturlandschaftscharakteristika
Welche Qualitäten hat die Kulturlandschaft meiner Region? Wie unterscheidet sie sich dadurch von anderen und was macht ihren Wettbewerbsvorteil aus? Wie lässt sich dies am besten kommunizieren? Der demographische Wandel führt zu einem verstärkten Wettbewerb von Städten und Regionen um Einwohner und Firmen. Die Innovationsgruppe REGIOBRANDING erforscht Möglichkeiten, wie Regionen ihre speziellen Qualitäten herausstellen und Alleinstellungsmerkmale im Wettbewerb von Produkten, Marken und Orten entwickeln können.
Identifikation mit der eigenen Region
Mit den Forschungsarbeiten im Projekt REGIOBRANDING soll eine Grundlage geschaffen werden, die Identifikation der Bürger mit der Region und ihrer Kulturlandschaft zu intensivieren und zu festigen. Ziel ist, das Engagement für die Erhaltung der Landschaftsqualitäten zu steigern und damit das Außenbild der Region attraktiver zu gestalten. REGIOBRANDING ist dabei mehr als herkömmliches Marketing. Dieses Branding von Regionen bezieht nicht nur physische Aspekte der Landschaft mit ein. Auch ökonomische, soziale und kulturelle Qualitäten stellen einen wichtigen Bestandteil dar. Auf diese Weise trägt Branding dazu bei, dass die Regionen neue Entwicklungswege und organisatorische Änderungen vollziehen und damit eine regionale Identität aufbauen können. In diesem Forschungsvorhaben soll erprobt werden, wie die Identität der Landschaft in den Köpfen der Bürger und im Außenbild einer Stadt-Land-Region verankert und lebendig gehalten werden kann.
Metropolregion Hamburg als Modell
Als Untersuchungsgebiet wurde die Metropolregion Hamburg ausgewählt, die 17 Landkreise und zwei kreisfreie Städte in vier Bundesländern umfasst. Die modellhafte Umsetzung der Ideen soll Wege aufzeigen, die regionale Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Durch die Kooperation von städtischen Ballungszentren und ländlichen Räumen sollen Herausforderungen, wie z.B. der demographische Wandel, die Infrastrukturentwicklung oder der Technologietransfer, gemeinsam angegangen werden. Ziel es ist letztlich, übertragbare Konzepte und Handlungsanweisungen für die Durchführung derartiger Prozesse in weiteren Regionen zu erstellen, um auch anderen Regionen zu ermöglichen, die spezifischen Qualitätsmerkmale ihrer Kulturlandschaften herauszuarbeiten.
Vorgehen
In der Innovationsgruppe aus WissenschaftlerInnen und Praxispartnern werden die unterschiedlichen Kulturlandschaften der Untersuchungsregion und ihre Qualitäten herausgearbeitet, um daraus gemeinsam Ideen unter einem bestimmten Label abzuleiten. Besondere Stärken und Ressourcen ländlicher Regionen sind z. B. in der kulturlandschaftlichen Ausstattung zu finden, die häufig noch nicht ausreichend in Wert gesetzt sind. Die im Projekt erarbeiteten Ideen werden beispielsweise in Umweltbildungsangebote, Landmarkensysteme oder ein Kulturtourismuskonzept einfließen. Zur Erarbeitung der Ideen wurden innerhalb der Metropolregion drei Fokusregionen ausgewählt.
Das Projekt gliedert sich in drei Phasen:
- die Wissenserhebung und Wissensproduktion,
- die Wissensverarbeitung und Entwicklung regionaler Branding-Konzepte und
- die modellhafte Umsetzung der Konzepte und deren Evaluation.
Damit bei der Vielzahl an Beteiligten das Projekt handlungsfähig bleibt, erfolgt die Projektsteuerung in der Innovationsgruppe. Die Innovationsgruppe besteht aus jeweils einem Repräsentanten aus den drei Fokusregionen sowie aus jeder am Projekt beteiligten Wissenschaftsdisziplin. In der Gruppe werden die Projektziele festgelegt, Informationen ausgetauscht, Arbeitsweisen abgestimmt und Produkte erarbeitet. WissenschaftlerInnen und regionale Projektpartner vollziehen somit gemeinsame Entwicklungs-und Lernprozesse und setzen Modellprojekte um. Parallel zu den Forschungsarbeiten wird auch in den Fokusregionen ein Kommunikations- und Lernprozess initiiert und durchgeführt, der die regionale Identitätsbildung in der Bevölkerung unterstützt.