UrbanRural Solutions

Innovationen im regionalen Daseinsvorsorgemanagement durch optimierte Unterstützung von Stadt-Land-Kooperationen

Der demografische Wandel hat vielerorts gravierende Auswirkungen auf die Leistungen der Daseinsvorsorge wie Schulen und Kindergärten, Verkehr, Einzelhandel oder Gesundheit. In vielen Kommunen besteht die Gefahr, dass der Bevölkerungsrückgang und die Alterung der Bevölkerung zu einer „Abwärtsspirale des demografischen Wandels“ führt, dass also die kommunalen Leistungen der Daseinsvorsorge immer weiter zurückgehen und die damit verbundenen Probleme stetig zunehmen. Die Innovationsgruppe UrbanRural Solutions untersucht daher die Frage, wie die Folgen des demografischen Wandels durcheine verbesserte regionale Kooperation betroffener Kommunen angegangen werden können.

Zielsetzung

Das Projekt verfolgt das Ziel, effektive regionale Kooperationen für eine nachhaltige Daseinsvorsorge zu initiieren, die ohne Input aus der Forschung nicht zustande kommen würden. Die dafür erforderlichen Gestaltungsmöglichkeiten sollen analysiert sowie ihre Umsetzung verbessert werden. Dazu ist es nötig, die bisherigen Grenzen der Aushandlungsprozesse für die verschiedenen Leistungen der Daseinsvorsorge und auch die Gründe des Scheiterns solcher Versuche in der Vergangenheit im regionalen Kontext zu erforschen. Auf Basis dieser Erkenntnisse sollen innovative und praxisrelevante Ansätze entwickelt werden, mit deren Hilfe die bisherigen Hemmnisse gezielt adressiert werden. Die Kooperationshemmnisse bei der Gestaltung einer regionalen Daseinsvorsorge sind äußerst vielschichtig und von Region zu Region unterschiedlich stark ausgeprägt. Dieser großen Spannbreite soll durch eine transdisziplinäre Projektausrichtung begegnet werden, die neben wissenschaftlicher Expertise auch Praxispartner gleichberechtigt einbezieht. Geplant ist ein fallstudienbasiertes Vorgehen anhand von drei Untersuchungsregionen.

Modellregionen Göttingen, Hannover und Köln

Die Innovationsgruppe UrbanRural Solutions untersucht die kommunale Daseinsvorsorge in den drei Untersuchungsregionen Landkreis Göttingen, Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover sowie in der Region Köln. Die drei Untersuchungsregionen unterscheiden sich deutlich in ihren jeweiligen demografischen Herausforderungen, die auch innerhalb der drei Regionen stark divergieren und kleinräumig sowohl Schrumpfungs- als auch Wachstumsprozesse umfassen. Daneben weisen die drei Regionen eine unterschiedliche Verwaltungsstruktur mit variierenden fachlichen Zuständigkeiten auf. So kann im Projekt eine große Breite bestehender Hemmnisse untersucht und so eine Übertragbarkeit der verschiedenen Lösungsansätze auf andere Regionen erreicht werden.

Vorgehen

In der Innovationsgruppe werden anhand von Fallstudien unterschiedliche methodische Herangehensweisen erprobt. Das Projekt plant die Durchführung verschiedener Bürgerbeteiligungsformate ebenso wie die Szenarioentwicklung oder die Darstellung von Entwicklungspfaden unter Einbeziehung der regionalen Planungsakteure. Im Projekt wird eine Reihe von übertragbaren Lösungsvorschlägen und Produkten angestrebt: So sollen eine regionale Wissensversorgung („Daseinsvorsorgeatlas“) erarbeitet, ein Szenario-Tool weiterentwickelt sowie eine Politik- und Bürgerbeteiligung nach dem Open Innovation-Ansatz initiiert werden. Zusammen mit den Untersuchungsregionen werden Strategiefindungsprozesse konzipiert – bei der Umsetzung von Kooperationslösungen werden die Regionen begleitet.

Bedeutung regionaler Kooperationen in der Daseinsvorsorge
Bildnachweis: TU Hamburg-Harburg

Laufzeit

01.04.2015 – 31.03.2019

Kontakt

Gesa Matthes

Technische Universität Hamburg-Harburg
Institut für Verkehrsplanung und Logistik

Telefon:
+49 40 42878-4432

Telefax:
+49 40 42878-2728

E-Mail:
matthes@tuhhgasd221.de

Projektpartner

  • Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL)
  • Finanzwissenschaftliches Forschungsinstitut an der Universität zu Köln (FiFo)
  • ILS - Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung
  • Landkreis Göttingen
  • Region Hannover / Netzwerk Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover
  • Stadt Köln

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