Das Wissenschaftliche Begleitvorhaben: Kommunikation, Vernetzung und Synthese
Innovationen für ein nachhaltiges Landmanagement sind vielfältig – so vielfältig waren auch die Ansätze der vom BMBF geförderten Innovationsgruppen. Eine Klammer um diese Vielfalt spannte das Wissenschaftliche Begleitvorhaben. Es vernetzte die Innovationsgruppen, kommunizierte Ergebnisse, erforschte transdisziplinäre Innovationsprozesse und leitete übergreifende Aussagen für Politik und Gesellschaft ab. Coachingangebote im Innovationsmanagement für die Innovationsgruppen gehörten ebenso zum Aufgabenspektrum, wie deren Unterstützung bei der Strategieentwicklung für ein nachhaltiges Landmanagement.
Vertiefende Informationen zu folgenden Themen finden Sie hier:
Analyse und Synthese
Schwerpunkt ZALF
Erfahren Sie mehr über die wissenschaftlichen Analysen und die Synthese von projektübergeordneten Fragestellungen...
Innovationsmanagement und Prozessbegleitung
Schwerpunkt inter3
Erfahren Sie mehr darüber, wie genau Innovationen entstehen, wer daran beteiligt ist und wie die Umsetzungsfähigkeit verbessert werden kann...
Was waren die Ziele des Begleitvorhabens?
Das Wissenschaftliche Begleitvorhaben unterstützte die Innovationsgruppen im Arbeitsprozess und etablierte Kommunikationsstrukturen für den internen und externen Austausch. Es beförderte so die Vernetzung der Innovationsgruppen und bettete die Aktivitäten konzeptionell in systemische Lösungsansätze für ein Nachhaltiges Landmanagement ein. Dadurch eröffnete sich die Chance, bestehende Ansätze der Innovationspolitik und des Innovationsmanagements weiterzuentwickeln sowie weiterführende Handlungsansätze für ein transdisziplinär organisiertes Landmanagement zu erarbeiten. Das Begleitvorhaben zielte darauf ab, übergeordnete Erkenntnisse zu gewinnen und diese in weiterführende Prozesse von Dialog und Wissensmanagement im nationalen und internationalen Kontext einzubinden.
Ziel war es, dass die Innovationsgruppen:
- handlungsbezogene Lösungen zu konkreten Problemen des Nachhaltigen Landmanagements erarbeiteten und diese Lösungen auch anschließend den Weg in die Praxis finden.
- sich untereinander austauschten, voneinander lernten und sich gegenseitig inspirierten.
- mit ihren Lösungen sowie der Förderschwerpunkt mit seinem neuen Instrumentarium in der Öffentlichkeit gut platziert und wahrgenommen wurden.
- wissenschaftliche Unterstützung zu gruppenübergreifenden Fragestellungen erhielten.
Wie setzte das Begleitvorhaben diese Ziele um?
Kommunikation, Vernetzung und Qualifizierung
Die Wahrnehmung des Förderschwerpunktes sowie der Innovationsgruppen, über die jeweiligen Untersuchungsregionen hinaus, konnte über eine zielgruppenorientierte Außenkommunikation erhöht werden. Neben der Erstellung der Website und Broschüre informierten fachbezogene Publikationen aber auch journalistische Beiträge über Ergebnisse (siehe weiter unten). Darüber hinaus erhielten die Innovationsgruppen Unterstützung durch das Begleitvorhaben bei der Einbindung in Netzwerke von Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft sowie Wissenschaft.
Für die interne Vernetzung der Innovationsgruppen etablierte das Begleitvorhaben Austauschformate. Dazu gehörten u.a. die Statuskonferenzen, eine Seminarreihe, Workshops sowie ein vierteljährlich herausgegebener Newsletter.
Zudem unterstützte das Begleitvorhaben die Innovationsgruppen bei der Entwicklung ihrer Innovationskonzepte. Die Qualifizierung erfolgte in Form von Einzel- und/oder Gruppen-Coachings zu gruppenspezifischen oder gruppenübergreifenden Fragestellungen.
Innovationsmanagement und Prozessbegleitung
Die Entwicklung und Umsetzung von innovativen Lösungen stand im Vordergrund der neun Forschungsprojekte. Das Begleitvorhaben ging der Frage nach, wie genau diese Innovationen entstehen, wer daran beteiligt ist und wie eine Umsetzungsfähigkeit und Innovationsverstetigung verbessert werden kann. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf der Rolle der Praxispartner*innen in den Projekten, die letztlich mit den Innovationen weiterarbeiten sollten. Dafür kamen Gruppendiskussionen und eine Fülle qualitativer Interviews und Konstellationsanalysen der Innovationsarenen zum Einsatz. Auf dieser Basis entstanden Publikationen, Managementmodelle, Innovationsmetriken und Erklärfilme:
- Bücherreihe zu Innovationen im nachhaltigen Landmanagement
- Managementmodelle sowie Coaching-/Seminarkonzepte zum transdisziplinären Innovationsmanagement (TIM)
- Solution Readiness Level zur Beschreibung des Reifegrads innovativer Lösungen
- Indikatorik zum Vergleich von Innovationsprozessen
- Erklärfilme zu transdisziplinärem Innovationsmanagement, der Konstellationsanalyse und Reifegraden innovativer Lösungen
Vertiefende Informationen hierzu finden sie auf der Seite:
Innovationsmanagement und Prozessbegleitung (Schwerpunkt inter3)
Wer steckte hinter dem Begleitvorhaben?
Das Wissenschaftliche Begleitvorhaben war ein Verbund zwischen dem inter3 GmbH Institut für Ressourcenmanagement und dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.
Die Vertreter*innen von inter3 brachten langjährige Erfahrungen aus der Innovationsforschung und dem Innovationsmanagement in das Begleitvorhaben ein.
www.inter3.de
Das ZALF ergänzte die Kompetenzen des Begleitvorhabens in den Bereichen Landmanagement und Governance.
www.zalf.de
Das Wissenschaftliche Begleitvorhaben bestand somit ebenfalls aus einem stark interdisziplinär arbeitenden Team, das zudem über fundierte Kenntnisse in der transdisziplinären Forschung und im Wissenstransfer verfügte.
Publikationen (Auswahl)
- Rogga, S., Zscheischler, J. (forthcoming): Opportunity, balancing act, challenge – doing PhDs in transdisciplinary research projects. In: Environmental Science and Policy. Fachzeitschrift
- Martens, K. (2021): Transdisciplinary research: Pain or Gain? Elephant in the Lab. [Link zur Publikation] Fachzeitschrift
- Rogga, S. (2021): Transcending the Loading Dock Paradigm - Rethinking Science-Practice Transfer and Implementation. In: Sustainable Land Management in a European Context - A Co-Design Approach. S. 249-265. Springer Verlag, Open Access [Link zur Publikation] Buch
- Zscheischler, J.; Rogga, S. (2021): Innovations for Sustainable Land Management - A Comparative Case Study. In: Sustainable Land Management in a European Context - A Co-Design Approach. S. 145-164. Springer Verlag, Open Access [Link zur Publikation] Buch
- Zscheischler J.; Martens, K. (2020): Von ländlichen Akteuren lernen. LandInForm 4/2020; S. 45. [Link zum PDF] Fachzeitschrift
- Weith, T.; Barkmann; T., Gaasch, N.; Rogga, S.; Strauß, C.; Zscheischler, J. (2020): Sustainable Land Management in a European Context - A Co-Design Approach. Springer Verlag, Open Access [Link zur Publikation] Buch
- Schön, S.; Eismann, C.; Wendt-Schwarzburg, H.; Kuhn, D. (2020): Transdisziplinäres Innovationsmanagement. Nachhaltigkeitsprojekte wirksam umsetzen, wbv Verlag Bielefeld. DOI: 10.3278/6004698w [Link zur Publikation]Sammelband
- Zscheischler, J. (2020): Zur Gestaltung transdisziplinärer und transformativer Forschungsprozesse: Lernen von Beispielen aus der Forschungspraxis. GAIA-Ecological Perspectives for Science and Society, 29(3), 186-187. [Link zur Publikation] Fachzeitschrift
- Rogga, S.; Zscheischler, J. (2019): Erkenntnis oder Problemlösung? – Beides! Wie transdisziplinäre Forschung Wissenschaft und Praxis nützen kann. PLANERIN (5/2019), Berlin. [Link zur Publikation] Fachzeitschrift
- Weith,T.; Rogga,S.; Zscheischler, J.; Gaasch, N. (2019): Beyond projects: benefits of research accompanying research: Reflections from the research programme Sustainable Land Management. In: GAIA - Ecological Perspectives on Science and Society 28(3):294-304. [Link zur Publikation]wiss. Beitrag
- Kernecker, M; Busse M.; Zscheischler, J. (2019): Avert collapse of research co-production systems. Nature 573, 495 (2019). [Link zur Publikation]Fachzeitschrift
- Schön, S.; Eismann, C.; Wendt-Schwarzburg, H.; Till Ansmann (Hg.) (2019): Nachhaltige Landnutzung managen: Akteure beteiligen – Ideen entwickeln – Konflikte lösen. wbv:Bielefeld. [Link zur Publikation]Sammelband
- Zscheischler, J., Busse, M. & Heitepriem (2019): Challenges to Build up a Collaborative Landscape Management (CLM) - Lessons from a Stakeholder Analysis in Germany. N. Environmental Management. [Link zur Publikation] wiss. Beitrag
- Rogga, S.; Zscheischler, J.; Gaasch, N. (2018): How Much of the Real-World Laboratory Is Hidden in Current Transdisciplinary Research? In: GAIA 27/S1(2018): 18–22. [Link zur Publikation] Fachzeitschrift
- Zscheischler, J., Rogga, S., & Lange, A. (2018). The success of transdisciplinary research for sustainable land use: individual perceptions and assessments. Sustainability science, 13(4), 1061-1074. [Link zur Publikation] wiss. Beitrag
- Gaasch, N.; Rogga, S.; Matthes, G.; Trommsdorff, M. (2017): Landnutzung praktisch erforscht. LandInForm (3/2017)Fachzeitschrift
- Rogga, S.; Gaasch, N. (2016): Forschung für Land(schafts)bewusstsein. Joule (2/2016). [Link zur Publikation] Fachzeitschrift
- Rogga, S.; Gaasch, N. (2016): Wie kommt das Neue in die Welt. BauernZeitung (7.Woche/2016). [Link zur Publikation] Fachzeitschrift
- Rogga, S.; Kempa, D.; Heitepriem, N.; Etterer, F. (2017): Jenseits von „Bürgerwissenschaften“ – neue Wege der Nachhaltigkeitsforschung im integrierten Naturschutz und dem Kulturlandschaftsmanagement. – ANLiegen Natur 39(1): 60–68, Laufen. [Link zur Publikation] Fachzeitschrift
- Schön, S.; Eismann, C.; Ansmann, T.; Wendt-Schwarzburg, H. (2016): Transdisziplinäre Lösungen. Reifegrade und Wirkungskategorien. [Link zur Publikation] Arbeitspapier
- Rogga, S. (2016): Nachhaltiges Landmanagement kommunizieren: Über Notwendigkeiten, Herausforderungen und Erfahrungen aus der Fördermaßnahme Innovative Systemlösungen im Nachhaltigen Landmanagement. [Link zur Publikation] Arbeitspapier
- Rogga, S. (2015): Transdisziplinarität - Grenzüberschreitung als Prinzip: Erfahrungen aus transdisziplinärer Forschung für ein Nachhaltiges Landmanagement. [Link zur Publikation] Arbeitspapier
Service-Reihe Innovationen
Die Service-Reihe ist ein Angebot des Wissenschaftlichen Begleitvorhabens an die Innovationsgruppen. In kurzen, drei- bis fünfseitigen Beiträgen werden Themen rund um Innovationsprozesse, -methoden und -strategien präsentiert und zielgruppengerecht aufgearbeitet. Das heißt: Sie werden auf die Innovationsgruppen zugeschnitten und bleiben nah an der Handlungsebene. Natürlich sollen sie auch Außenstehende dazu einladen, sich mit Innovationen etwas systematischer zu befassen.